Antrag: | Europäische und Internationale Jugendarbeit endlich absichern! |
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Antragsteller*in: | Solijugend |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 31.01.2024, 15:49 |
Ä16 zu A4: Europäische und Internationale Jugendarbeit endlich absichern!
Antragstext
Von Zeile 24 bis 27:
Internationalen Jugendarbeit vor erhebliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig erleben wir, dass die Politik es versäumt hat, Fördermittel dem Bedarf entsprechend anzupassen. Stattdessen werden von der deutschen Bundesregierung massive Kürzungen angestrebt., Fördermittel entsprechend der Bedarfe zu Erhöhen und zu verstetigen.
Die europäische und Internationale Jugendarbeit ist ein zentrales Handlungsfeld
der Jugendverbände in Deutschland. Diese Form der Jugendarbeit ermöglicht
wertvolle Erfahrungen und Begegnungen für junge Menschen und trägt zur Förderung
des interkulturellen Verständnisses und eines globalen Bewusstseins bei. Trotz
ihrer Bedeutung steht die Internationale Jugendarbeit jedoch vor erheblichen
Herausforderungen, die ihre Zukunftsfähigkeit akut gefährden.
Herausforderungen:
Ehrenamt unter Druck: Internationale Jugendarbeit wird vor allem durch die
ehrenamtliche Arbeit junger Menschen getragen. Durch gestiegene individuelle und
gesellschaftliche Belastungen junger Menschen und zunehmend eingeschränkter
Freiräume wird ehrenamtliches Engagement immer mehr zu einem Privileg. Ohne
Ehrenamt gibt es auch keine Internationale Jugendarbeit.
Geschwächte Träger- und Partnerschaftsstrukturen durch die Covid-19 Pandemie:
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben die Trägerstrukturen der
Internationalen Jugendarbeit geschwächt. Um diese lang gewachsenen Strukturen
wieder zu erneuern, ist ein hoher Ressourcenaufwand notwendig. Dazu gehören u.a.
die Stärkung von ehrenamtlichem Engagement, ressourcenintensive Beziehungsarbeit
zu internationalen Partnerorganisationen und die Wiederaufnahme von Maßnahmen im
Bereich der Internationalen Jugendarbeit.
Gestiegene Kosten und drohende Kürzungen : Die hohe Inflation mit den
einhergehenden Kostensteigerungen in Bereichen wie Energie, Lohn, Transport,
Verpflegung und Unterkunft, sowie die Notwendigkeit von klimafreundlichen
Jugendbegegnungen und inklusiven Maßnahmen stellen die Träger der
Internationalen Jugendarbeit vor erhebliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig
erleben wir, dass die Politik es versäumt hat, Fördermittel dem Bedarf
entsprechend anzupassen. Stattdessen werden von der deutschen Bundesregierung
massive Kürzungen angestrebt., Fördermittel entsprechend der Bedarfe zu Erhöhen und zu verstetigen.
Die Durchführung von Maßnahmen kann in weiten Teilen nur noch über hohe
Eigenmittelanteile oder steigende Teilnahmegebühren finanziert werden. Dadurch
verschärft sich die Ungleichheit beim Zugang zu non-formaler Bildung weiter.
Ohne ein entschiedenes Entgegenwirken werden Maßnahmen der Internationalen
Jugendarbeit schlichtweg nicht mehr bezahlbar sein. Das politische Ziel, allen
jungen Menschen Erfahrungen durch internationalen Austausch zu ermöglichen, wird
damit weiter verfehlt.
Visaprobleme: Visa Probleme und bürokratische Hürden erschweren Maßnahmen mit
Trägern und jungen Menschen außerhalb des Schengen Raums erheblich. Gerade
Maßnahmen mit afrikanischen Partnerorganisationen müssen regelmäßig kurzfristig
abgesagt werden, weil die notwendigen Visa entweder nicht rechtzeitig oder gar
nicht ausgestellt werden. Träger bleiben hierbei in der Regel auf entstandenen
Kosten sitzen. Fehlende Ansprechbarkeit in den deutschen Botschaften und dem
Auswärtigen Amt verschärfen das Problem. Hinzu kommen unrealistische Ansprüche
an Träger der Internationalen Jugendarbeit mit Blick auf den Beantragungsprozess
von Visa, wie beispielsweise in der Praxis der Internationalen Jugendarbeit
nicht einhaltbare Antragsfristen. Ebenfalls problematisch sehen wir
Nachweispflichten zur wirtschaftlichen und familiären Bindung.
Mangelhafte Unterstützung aus dem politischen Raum:
Seit vielen Jahren nehmen wir eine Politisierung von internationaler
Jugendarbeit wahr. Jugendaustausche fördern scheint vor allem dann Priorität zu
werden, wenn es zur Durchsetzung anderweitiger Interessen in den Beziehungen zu
anderen Ländern dienlich scheint. Hierdurch neu entstehende Jugendwerke sehen
wir entsprechend kritisch. Statt einer Vielzahl an kleinteiligen, bilateralen
Töpfen braucht es eine echte Weiterentwicklung hin zu modernen, multilateralen
Förderstrukturen in der internationalen Jugendarbeit.
Statt darüber zu sprechen, mit welchen Maßnahmen die internationale Jugendarbeit
gestärkt werden kann, bedroht die deutsche Bundesregierung nicht zuletzt durch
den vorgelegten Haushaltsentwurf deren Zukunftsfähigkeit. Als Jugendverbände
stemmen wir uns entschieden gegen die Unterfinanzierung der internationalen
Jugendarbeit und setzen uns für gute Rahmenbedingungen eben jener ein. Wir
bekräftigen die wichtigen Beschlüsse der DBJR Vollversammlung 2017 “Mehr
Unterstützung für die nordafrikanische Jugend” und “Solidarität mit der Jugend
am Westbalkan”[1][2] sowie den Beschluss der DBJR Vollversammlung 2019
“Internationale Jugendarbeit gewährleisten”[3].
Zur Absicherung und Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der Internationalen
Jugendarbeit stellen wir als Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendring
folgende Forderungen:
Eine wirklich bedarfsgerechte Förderung der Internationalen Jugendarbeit, um
internationale Maßnahmen überhaupt zu ermöglichen. Dazu gehören u.a. die
Erhöhung des Gesamtvolumens der Förderung, die Erhöhung von Tagessätzen im KJP
und die Gleichstellung der Förderung von Jugendbegegnungen mit
Fachkräftemaßnahmen.
Abschaffung des Gastgebendenprinzips, um internationale Jugendarbeit auch mit
Partnerländern zu ermöglichen, in denen entsprechende finanzielle Mittel fehlen.
Wir fordern, dass sowohl Reisekostenzuschüsse für in Deutschland stattfindende
Maßnahmen, als auch die Förderung von Aufenthaltskosten bei Veranstaltungen in
anderen Ländern ermöglicht werden.
Risikoabsicherung von Trägern der internationalen Jugendarbeit, wenn sie sich
entscheiden, eine internationale Jugendbegegnung im In- oder Ausland stattfinden
zu lassen und diese z.B. aufgrund von Visa Problemen ausfallen muss.
Reduzierung von bürokratischen Hürden in der Antragsstellung wie z.B. durch
einen Übergang zur ganzjährigen Antragstellung in KJP und Erasmus+, eine
weitestgehende Einführung von Förderpauschalen und die Abschaffung der starren
Begrenzung bei Teilnehmendenzahlen.
Ein gemeinsamer Prozess mit dem Auswärtigen Amt, zur gemeinschaftlichen
Erarbeitung von unbürokratischen Leitlinien zur erfolgreichen Visabeantragung.
Ziel sollte es sein, einen an den Mitteln und Möglichkeiten von Trägern der
internationalen Jugendarbeit orientierten Leitfaden zu erstellen, auf den sich
im Konfliktfall sowohl Träger als auch Botschaften und das Auswärtige Amt
beziehen können. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass besonders
Jugendliche nicht immer Nachweise zu wirtschaftlichen oder familiären Bindungen
erbringen können. Wir möchten sicherstellen, dass Maßnahmen der Internationalen
Jugendarbeit, die u.a. durch die deutsche Bundesregierung gefördert werden,
nicht an Visavergaben unter Verantwortlichkeit der gleichen Bundesregierung
scheitern.
Stärkung der Förderung von internationalen Jugendleiter*innenausbildungen, damit
bereits die Schulung von Ehrenamtlichen und Fachkräften im Bereich der
Internationalen Jugendarbeit einer internationalen Perspektive folgt und
entsprechend zur Durchführung internationaler Maßnahmen befähigt.
Stärkung multilateraler Jugendbegegnungen und Übergang zu Fördertöpfen, die auch
Begegnungen mit vier und mehr Ländern ermöglichen, da bisherige Fördertöpfe oft
zu starr sind und nicht mehr die Realitäten und Anforderungen im internationalen
Jugendaustausch widerspiegeln.
[1]https://www.dbjr.de/artikel/mehr-unterstuetzung-fuer-die-nordafrikanische-
jugend
[2]https://www.dbjr.de/artikel/solidaritaet-mit-der-jugend-am-westbalkan
[3] “https://www.dbjr.de/artikel/internationale-jugendarbeit-gewaehrleisten
Von Zeile 24 bis 27:
Internationalen Jugendarbeit vor erhebliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig erleben wir, dass die Politik es versäumt hat, Fördermittel dem Bedarf entsprechend anzupassen. Stattdessen werden von der deutschen Bundesregierung massive Kürzungen angestrebt., Fördermittel entsprechend der Bedarfe zu Erhöhen und zu verstetigen.
Die europäische und Internationale Jugendarbeit ist ein zentrales Handlungsfeld
der Jugendverbände in Deutschland. Diese Form der Jugendarbeit ermöglicht
wertvolle Erfahrungen und Begegnungen für junge Menschen und trägt zur Förderung
des interkulturellen Verständnisses und eines globalen Bewusstseins bei. Trotz
ihrer Bedeutung steht die Internationale Jugendarbeit jedoch vor erheblichen
Herausforderungen, die ihre Zukunftsfähigkeit akut gefährden.
Herausforderungen:
Ehrenamt unter Druck: Internationale Jugendarbeit wird vor allem durch die
ehrenamtliche Arbeit junger Menschen getragen. Durch gestiegene individuelle und
gesellschaftliche Belastungen junger Menschen und zunehmend eingeschränkter
Freiräume wird ehrenamtliches Engagement immer mehr zu einem Privileg. Ohne
Ehrenamt gibt es auch keine Internationale Jugendarbeit.
Geschwächte Träger- und Partnerschaftsstrukturen durch die Covid-19 Pandemie:
Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben die Trägerstrukturen der
Internationalen Jugendarbeit geschwächt. Um diese lang gewachsenen Strukturen
wieder zu erneuern, ist ein hoher Ressourcenaufwand notwendig. Dazu gehören u.a.
die Stärkung von ehrenamtlichem Engagement, ressourcenintensive Beziehungsarbeit
zu internationalen Partnerorganisationen und die Wiederaufnahme von Maßnahmen im
Bereich der Internationalen Jugendarbeit.
Gestiegene Kosten und drohende Kürzungen : Die hohe Inflation mit den
einhergehenden Kostensteigerungen in Bereichen wie Energie, Lohn, Transport,
Verpflegung und Unterkunft, sowie die Notwendigkeit von klimafreundlichen
Jugendbegegnungen und inklusiven Maßnahmen stellen die Träger der
Internationalen Jugendarbeit vor erhebliche Schwierigkeiten. Gleichzeitig
erleben wir, dass die Politik es versäumt hat, Fördermittel dem Bedarf , Fördermittel entsprechend der Bedarfe zu Erhöhen und zu verstetigen.
entsprechend anzupassen. Stattdessen werden von der deutschen Bundesregierung
massive Kürzungen angestrebt.
Die Durchführung von Maßnahmen kann in weiten Teilen nur noch über hohe
Eigenmittelanteile oder steigende Teilnahmegebühren finanziert werden. Dadurch
verschärft sich die Ungleichheit beim Zugang zu non-formaler Bildung weiter.
Ohne ein entschiedenes Entgegenwirken werden Maßnahmen der Internationalen
Jugendarbeit schlichtweg nicht mehr bezahlbar sein. Das politische Ziel, allen
jungen Menschen Erfahrungen durch internationalen Austausch zu ermöglichen, wird
damit weiter verfehlt.
Visaprobleme: Visa Probleme und bürokratische Hürden erschweren Maßnahmen mit
Trägern und jungen Menschen außerhalb des Schengen Raums erheblich. Gerade
Maßnahmen mit afrikanischen Partnerorganisationen müssen regelmäßig kurzfristig
abgesagt werden, weil die notwendigen Visa entweder nicht rechtzeitig oder gar
nicht ausgestellt werden. Träger bleiben hierbei in der Regel auf entstandenen
Kosten sitzen. Fehlende Ansprechbarkeit in den deutschen Botschaften und dem
Auswärtigen Amt verschärfen das Problem. Hinzu kommen unrealistische Ansprüche
an Träger der Internationalen Jugendarbeit mit Blick auf den Beantragungsprozess
von Visa, wie beispielsweise in der Praxis der Internationalen Jugendarbeit
nicht einhaltbare Antragsfristen. Ebenfalls problematisch sehen wir
Nachweispflichten zur wirtschaftlichen und familiären Bindung.
Mangelhafte Unterstützung aus dem politischen Raum:
Seit vielen Jahren nehmen wir eine Politisierung von internationaler
Jugendarbeit wahr. Jugendaustausche fördern scheint vor allem dann Priorität zu
werden, wenn es zur Durchsetzung anderweitiger Interessen in den Beziehungen zu
anderen Ländern dienlich scheint. Hierdurch neu entstehende Jugendwerke sehen
wir entsprechend kritisch. Statt einer Vielzahl an kleinteiligen, bilateralen
Töpfen braucht es eine echte Weiterentwicklung hin zu modernen, multilateralen
Förderstrukturen in der internationalen Jugendarbeit.
Statt darüber zu sprechen, mit welchen Maßnahmen die internationale Jugendarbeit
gestärkt werden kann, bedroht die deutsche Bundesregierung nicht zuletzt durch
den vorgelegten Haushaltsentwurf deren Zukunftsfähigkeit. Als Jugendverbände
stemmen wir uns entschieden gegen die Unterfinanzierung der internationalen
Jugendarbeit und setzen uns für gute Rahmenbedingungen eben jener ein. Wir
bekräftigen die wichtigen Beschlüsse der DBJR Vollversammlung 2017 “Mehr
Unterstützung für die nordafrikanische Jugend” und “Solidarität mit der Jugend
am Westbalkan”[1][2] sowie den Beschluss der DBJR Vollversammlung 2019
“Internationale Jugendarbeit gewährleisten”[3].
Zur Absicherung und Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit der Internationalen
Jugendarbeit stellen wir als Vollversammlung des Deutschen Bundesjugendring
folgende Forderungen:
Eine wirklich bedarfsgerechte Förderung der Internationalen Jugendarbeit, um
internationale Maßnahmen überhaupt zu ermöglichen. Dazu gehören u.a. die
Erhöhung des Gesamtvolumens der Förderung, die Erhöhung von Tagessätzen im KJP
und die Gleichstellung der Förderung von Jugendbegegnungen mit
Fachkräftemaßnahmen.
Abschaffung des Gastgebendenprinzips, um internationale Jugendarbeit auch mit
Partnerländern zu ermöglichen, in denen entsprechende finanzielle Mittel fehlen.
Wir fordern, dass sowohl Reisekostenzuschüsse für in Deutschland stattfindende
Maßnahmen, als auch die Förderung von Aufenthaltskosten bei Veranstaltungen in
anderen Ländern ermöglicht werden.
Risikoabsicherung von Trägern der internationalen Jugendarbeit, wenn sie sich
entscheiden, eine internationale Jugendbegegnung im In- oder Ausland stattfinden
zu lassen und diese z.B. aufgrund von Visa Problemen ausfallen muss.
Reduzierung von bürokratischen Hürden in der Antragsstellung wie z.B. durch
einen Übergang zur ganzjährigen Antragstellung in KJP und Erasmus+, eine
weitestgehende Einführung von Förderpauschalen und die Abschaffung der starren
Begrenzung bei Teilnehmendenzahlen.
Ein gemeinsamer Prozess mit dem Auswärtigen Amt, zur gemeinschaftlichen
Erarbeitung von unbürokratischen Leitlinien zur erfolgreichen Visabeantragung.
Ziel sollte es sein, einen an den Mitteln und Möglichkeiten von Trägern der
internationalen Jugendarbeit orientierten Leitfaden zu erstellen, auf den sich
im Konfliktfall sowohl Träger als auch Botschaften und das Auswärtige Amt
beziehen können. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass besonders
Jugendliche nicht immer Nachweise zu wirtschaftlichen oder familiären Bindungen
erbringen können. Wir möchten sicherstellen, dass Maßnahmen der Internationalen
Jugendarbeit, die u.a. durch die deutsche Bundesregierung gefördert werden,
nicht an Visavergaben unter Verantwortlichkeit der gleichen Bundesregierung
scheitern.
Stärkung der Förderung von internationalen Jugendleiter*innenausbildungen, damit
bereits die Schulung von Ehrenamtlichen und Fachkräften im Bereich der
Internationalen Jugendarbeit einer internationalen Perspektive folgt und
entsprechend zur Durchführung internationaler Maßnahmen befähigt.
Stärkung multilateraler Jugendbegegnungen und Übergang zu Fördertöpfen, die auch
Begegnungen mit vier und mehr Ländern ermöglichen, da bisherige Fördertöpfe oft
zu starr sind und nicht mehr die Realitäten und Anforderungen im internationalen
Jugendaustausch widerspiegeln.
[1]https://www.dbjr.de/artikel/mehr-unterstuetzung-fuer-die-nordafrikanische-
jugend
[2]https://www.dbjr.de/artikel/solidaritaet-mit-der-jugend-am-westbalkan
[3] “https://www.dbjr.de/artikel/internationale-jugendarbeit-gewaehrleisten
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